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Heilpflanzen A|B|C

Bay (Pimenta racemosa)

Der immergrüne Bay-Baum wird bis zu 20 Meter hoch und toleriert als Kind der Tropen und Subtropen weder Trockenheit noch Temperaturen unter 5 °C. Seine kleinen weißen Blüten verbreiten einen würzigen Duft, der an Nelken und Muskat erinnert. Auch die Blätter geben diesen Duft ab, sobald ihre ledrige Haut beschädigt wird. Der Bay gehört zu den Myrtengewächsen, ist also mit dem Echten Lorbeer des Mittelmeerraums nicht verwandt. Weil er ihm aber vom Aussehen her so ähnlich ist, wird der Bay auch „Westindischer Lorbeer“ genannt.

Herkunft und Anbau

Ursprünglich war der Bay wohl auf den karibischen Inseln zu Hause, doch schon in prähistorischer Zeit schaffte er – wahrscheinlich mithilfe des Menschen – den Sprung nach Mittelamerika. Seiner Blätter wegen, die bis zu fünf Prozent ätherisches Öl enthalten, wird der Bay in Plantagen angebaut, auch in einigen Ländern Afrikas und Asiens. Das Beschneiden der kultivierten Bäume auf vier Meter erleichtert die Ernte der Blätter. Vor allem auf den pazifischen Inseln, darunter Hawaii und die Fidschi-Inseln, verwildert er und verdrängt einheimische Arten.

Inhaltsstoffe

Der starke, würzige Duft des Bay-Öls erinnert an Nelkenöl, verantwortlich hierfür ist der Hauptinhaltsstoff Eugenol, der auch in Gewürznelken enthalten ist und fast 50 Prozent des ätherischen Öls ausmachen kann. Eugenol hemmt das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen. Darüber hinaus wirkt Bay-Öl entzündungshemmend und schmerzlindernd, indem es Einfluss auf Botenstoffe nimmt, die an Entzündungsprozessen und an der Schmerzwahrnehmung beteiligt sind. Gerbstoffe beschleunigen die Heilung kleiner Wunden.

Verwendung von Bay

  • Die Einwohner Mittelamerikas verwendeten die Blätter zur Konservierung von Fleisch und Fisch sowie als Antiseptikum für kleinere Wunden. Heute wird Bay-Öl zur Behandlung von Verspannungen und Verstauchungen und zur Vorbeugung von Muskelkater eingesetzt.
  • In der Kosmetikindustrie wird das aus den Blättern gewonnene Bay-Öl als Duftkomponente genutzt. Der Duft ist angenehm würzig und männlich-herb. In Haarwässern regt das Bay-Öl die Durchblutung der Kopfhaut an und soll so den Haarwuchs fördern. Traditionell wird Bay-Öl in Jamaika-Rum gelöst, der so entstehende Bay-Rum eignet sich vorzüglich als Aftershave und als Hausmittel für diverse Hautreizungen.
  • Blätter und getrocknete Früchte des Bay dienen in der karibischen Küche als Gewürz.
Besonderes

Ein naher Verwandter des Bay ist der Jamaika-Pfeffer Pimenta dioica, dessen unreife und getrocknete Früchte als Piment Verwendung in der Küche finden.

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