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Gutes aus Klöstern

Geduld und Tatkraft. Nonnen als Imkerinnen

Wenn es an die Bienen geht, dann tauschen die Benediktinerinnen in Rosans ihren schwarzen Habit mit dem weißen Overall des Imkers. Bienen lieben es nämlich ganz und gar nicht, wenn man sich ihnen in dunkler Kleidung nähert. Sie wähnen dann mit ihren Urinstinkten den Bären im Anmarsch und werden dementsprechend giftig. Das Kloster liegt ziemlich versteckt in einem Gebiet vonSchieferverwitterungshalden in den französischen Voralpen und bietet für die Bienenhaltung sehr gute Voraussetzungen mit der Fülle von blühenden Kräutern und anderen Pflanzen. Honig ist immer ein Spiegel des Klein- und Kleinstklimas des jeweiligen Standorts und seiner Umgebung, denn ein Bienenvolk sammelt Nektar in einem Umkreis von bis zu 5 km Durchmesser.

Bienen sind fleißig, ohne Frage, aber zum Fleiß hinzu kommt ihre große Zahl: ein Volk kann bis zu 50.000 Bienen umfassen. Sie sind zwar arbeitsteilig organisiert, doch packt auch jede Biene gerade da mit an, wo sie etwas zu tun entdeckt. Und das ist sehr effizient, da sie auch immer mal wieder eine Ruhepause einlegen kann. In der Imkerei gilt: Jedes Jahr ist anders. Die Schwestern müssen sich also dem Rhythmus der Bienen anpassen. Während des langen Winters müssen sie ebenso Geduld haben und die Völker in Ruhe lassen, wie es im Frühjahr gilt, zur Stelle zu sein.

Den Bienen genügt das wenige Licht, das durch das Flugloch eindringt, um festzustellen, daß die Sonne höher steigt. So beginnen sie noch bei niedrigen Außentemperaturen mit dem Brutgeschäft. Mit den ersten Blüten und Temperaturen über 15 °C kommt Leben in die Völker: Sie beginnen auszufliegen, während im Stock neue Waben gebaut werden. Die Königin kann bis zu 2.000 Eier am Tag legen, aus denen sich in 21 Tagen die fertigen Insekten entwickeln. So wird ein Volk innerhalb von sechs Wochen „trachtreif“, wie es in der Imkersprache heißt, also voll einsatzfähig. Etwa zwanzig Bienenvölker betreuen die Schwestern derzeit. Das ist nicht sehr viel, macht aber auch schon ein Menge Arbeit. In der Saison sind es die wöchentlichen Kontrollen, besonders aber die Honigernte, die vollen Einsatz erfordert.

Honigwaben sind schwer: bis zu 2,5 kg kann eine einzelne wiegen und damit bis zu 30 kg ein gefülltes Abteil mit zehn Waben. Das geht nur mit vereinten Kräften. Die Waben sind mit Wachs verschlossen, das vor dem Schleudern entfernt werden muß. Geschleuderter Honig muß anschließend noch in größeren Gebinden reifen und cremig gerührt werden, bevor er abgefüllt werden kann.

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