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Herstellerporträt
Lederwaren von Kreis
Offenbach und Leder – das war einst ein Gleichklang. Mitte des 20. Jahrhunderts gab es in der Region rund 200 lederverarbeitende Betriebe, übrig ist davon fast keiner mehr. Einer, der es geschafft hat, ist die Kreis Ledermanufaktur. Sie steht seit 1963 für handwerklich hergestellte Lederwaren höchster Qualität.
Historie und Handwerk
Gründer Erich Kreis hatte sich in jenen goldenen Zeiten des Lederhandwerks selbstständig gemacht, von den ehemaligen Kollegen mit ihren vermeintlich sicheren Arbeitsplätzen gelinde belächelt. Als sich in den Jahren darauf mehr und mehr Betriebe auf einen ruinösen Preiskampf einließen und diesen verloren, ging Kreis den umgekehrten Weg: Seine Maxime war es, stets die beste Qualität zu produzieren, selbst wenn die ihren Preis hat. Diesem Leitsatz folgt auch sein Sohn Bernd Kreis, der heutige Inhaber.
Ein Musterbeispiel für diesen Qualitätsanspruch sind die dreilagigen Gürtel. Bei dieser aufwendigen und materialopulenten Machart müssen die Lederzuschnitte des Obermaterials gut ein Drittel breiter als sonst zugeschnitten und die Lederkanten dünn ausgeschärft werden, damit das Umbugen (Einschlagen) um den Gürtelkern möglich wird. Sodann der Kern: Wo andere Faservlies oder bestenfalls billiges Spaltleder verwenden, weil es der Kunde ohnehin niemals sehen wird, greift Kreis zu grubengegerbtem Vollleder. Das Futterleder kommt aus der Gerberei Kobel in Kellinghusen und ist von einer Qualität, die andernorts oft nicht einmal vom Oberleder erreicht wird.
Widerstandsfähig und langlebig. Qualität, die sich auszahlt
„Wenn wir solche Leder für einen Gürtel verwenden, dann kann ich ganz selbstbewusst sagen: Der Materialanteil liegt bei 60 bis 65 Prozent, in manchen Bereichen auch höher“, sagt Bernd Kreis. „Deshalb haben unsere Gürtel auch ihren Preis – nicht, weil der Lohnanteil in Deutschland so hoch ist, sondern durch die Qualität der Grundmaterialien.“ Und was für die eleganten, dreilagigen Gürtel gilt, stimmt selbstredend auch für die sportiven Modelle. Bei den zweilagigen Gürteln kommen Reitsportleder zum Einsatz. Sie werden auf eine Grundstärke gebracht und mit abgeschrägten Kanten versehen, sodass eine schöne Bombierung entsteht, die dem Gürtel Ausdruck gibt.