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- Christiane Strobel. Mode
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Herstellerporträt
Kochgerät aus Emaille von Riess. Glas auf Stahl
Emaillierte Töpfe und Pfannen sind im Grunde nichts anderes als mit silikatischem Glas überzogenes Eisengerät. Die Eigenschaften dieser Art von Oberflächenvergütung sind jedoch überragend: Glashart und lebensmittelecht, ist Emaille außerdem höchst licht- und korrosionsbeständig, kratzfest und leicht zu reinigen. Darüber hinaus ist sie hitzebeständig, geruchs- und geschmacksneutral – und allein deswegen schon als Material für Koch- und Backgeschirr bestens geeignet. Der massive Eisenkern tut sein Übriges, fördert die gute Wärmeleitfähigkeit, das hohe Wärmespeichervermögen und sorgt zudem dafür, dass das Emaillegeschirr induktionstauglich ist.
Die emaillierten Töpfe, Pfannen, Bräter und Backformen in unserem Sortiment stammen allesamt von der österreichischen Traditionsfirma Riess. Beheimatet niederösterreichischen Ybbsitz gilt sie nicht nur als Inbegriff des emaillierten Kochgeschirrs, sondern auch als einer der weniger werdenden Hersteller, deren Produkte völlig unaufgeregt ihren Dienst tun, ohne dabei aus den Fugen (oder der Fassung) zu geraten.
Tradition seit über 450 Jahren
Die Geschichte des Unternehmens reicht über 450 Jahre zurück, die des Produktionsstandorts sogar 650 Jahre. Riess ist seit neun Generationen ein Familienbetrieb und gehört zu den ältesten Firmen Österreichs. Seit 1922 wird emailliert, und seit 1980 ist das Unternehmen der einzige Hersteller von emailliertem Kochgeschirr im Land. Immer wieder wurden die Produktionstechniken verbessert, neue Produkte und Designs eingeführt. Die für die Produktion benötigte Energie bezieht das Unternehmen inzwischen aus eigener Wasserkraft.
Die Umstellung von Eisen- auf Emaillegeschirr erfolgte nach dem Ersten Weltkrieg mit dem sehr langlebigen Verfahren der Mehrschichtemaillierung. Der glasharte, hygienisch einwandfreie Überzug sorgt für eine fast ewige Haltbarkeit, die den weltweit guten Ruf der Firma begründet hat.
Garant für lange Lebensdauer: Mehrschichtemaille
Der dem Glas verwandte Rohstoff wird zunächst bei 1200 °C verschmolzen, in Wasser abgeschreckt und unter Zugabe von etwa einem Drittel Wasser, Ton, Quarzmehl und färbenden Oxyden fein zermahlen. Der so entstandene Emailleschlicker reift einige Tage, bevor er auf die Eisenrohlinge aufgetragen wird. Bei einer Temperatur zwischen 850 und 900 °C schmilzt die Schicht zu einem festen Überzug zusammen. Diese Grundemaille verhindert die Oxydation des Eisens während des Einbrennens, danach kommen noch eine (oder mehrere) Deckemailleschichten darüber, die bei 800 bis 850 °C gebrannt wird – sie schützt die Grundschicht vor Verschleiß. Im Vergleich zur Grundemaille enthält Deckemaille weniger Borax, Quarz und Natriumnitrat, dafür mehr Feldspat, Flussspat und Kryolith.
Wenn Sie an dem emaillierten Kochgeschirr von Riess feine schwarze Ränder erkennen, ist das kein Zeichen von Mangel. Diese Ränder entstehen durch das Stanzen der Formen, denn wo die Emaille nicht anhaften kann, bleibt das rohe Eisen sichtbar. Auch die blaue Spezialemaille ist ein Qualitätszeichen, sie ist besonders widerstandsfähig gegen Säuren und Lauben und besonders hart.