Schreibtische

Simpler geht es eigentlich nicht: In seiner Grundform ist ein Schreibtisch nicht mehr als eine Platte mit vier Beinen. Trotzdem ist es sicher nicht vermessen, ihn als das prestigeträchtigste aller Möbelstücke zu bezeichnen. Weiterlesen

Ratgeber

Ein Schreibtisch. Für das Schubladendenken

Simpler geht es eigentlich nicht: In seiner Grundform ist ein Schreibtisch nicht mehr als eine Platte mit vier Beinen. Trotzdem ist es sicher nicht vermessen, ihn als das prestigeträchtigste aller Möbelstücke zu bezeichnen. Hier wohnen Geist, Tatkraft und Autorität. Zumindest werden ihm diese Attribute immer wieder zugeschrieben. Nicht umsonst lassen sich viele hochrangige Persönlichkeiten hinter ihrem Schreibtisch porträtieren und die Arbeit der Dichter und Denker ist kaum von ihrem Arbeitsmöbel zu trennen. Der eigene Schreibtisch hingegen wird nicht selten als Ort leidiger Pflichten empfunden und weniger als Triebfeder der Kreativität oder gar Monument der Macht. Diesem Schubladendenken kann jedoch vorgebeugt werden, denn auch ein Schreibtisch ist das, was man aus ihm macht. Im besten Falle ein Möbel, das die Persönlichkeit unterstreicht und den eigenen Arbeitsgewohnheiten entgegenkommt – ein Schreibtisch mit eigenem Charakter.

Der Schreibtisch als Symbol

Kein anderes Möbelstück wird so mit seinem Besitzer identifiziert wie ein Schreibtisch. Oder besser: Die Rolle des Besitzers wird mit seinem Schreibtisch assoziiert. Weniger im privaten Rahmen als im Arbeitsumfeld dient er – vor allem je höher man in der Hierarchie steigt – als Inszenierungselement, als sichtbare Demonstration von Rang und Einfluss. Hier werden Ideen gesponnen, Verträge entworfen und Entscheidungen gefällt. Keine amerikanische Inaugurationszeremonie ohne ein Foto des Präsidenten hinter dem dunklen, wuchtigen Schreibtisch im Oval Office. Auch frühere Regenten wie Kaiser Franz Joseph I., Kaiser Wilhelm I. oder Otto von Bismarck hatten bereits massives Büromobiliar und wurden bevorzugt im Kontext eines Bedeutung und Betriebsamkeit suggerierenden Schreibmöbels dargestellt. Ist ein Porträt des Chefredakteurs einer namhaften Zeitung gefragt, zeichnet man ihn als kreativen Denker, halb verborgen hinter der sich unter Büchern, Magazinen und Unterlagen biegenden Schreibtischplatte. Und der Chef eines großen Wirtschaftsunternehmens sitzt auf Abbildungen gerne hinter einem wohlaufgeräumt-minimalistischen gläsern-stählernen Ungetüm, das Telefon am Ohr, seine Wichtigkeit eng mit seinem Schreibtisch verbunden.

Ein besonderer Fall der Koinzidenz zwischen Möbel und Mensch betrifft den Schriftsteller und Denker. Bereits im 18. Jahrhundert setzte eine große Welle des Literaturtourismus ein: Reisen zu den Arbeits- und Lebensorten von Autoren, beseelt von dem Wunsch, dass in Gegenwart des Schreibtisches, des Sekretärs, des Stehpultes oder worauf auch immer die Werke verfasst worden waren, ein wenig des Geistes, des Genies und der schöpferischen Begabung des Dichters auf einen selbst überspringen möge. Oder zumindest, dass man ihn und seine Aura durch sein Möbel spüren und ihm so etwas näher sein könne. Auch heute noch sind die Häuser bekannter Literaten beliebte Sehenswürdigkeiten, Orte, deren Herz der Schreibtisch des Künstlers darstellt. Ein Denkmal zu Ehren des Philosophen Theodor Adorno, öffentlich ausgestellt in Frankfurt, erhebt den Schreibtisch gar zum allgemeingültigen Symbol für das Schaffen des Theoretikers – ganz eindeutig mehr als ein Möbel.

Der Schreibtisch als Spiegelbild des Geistes?

Schaut man sich in Büros um, neigt man leicht dazu, den Schreibtisch als Grundlage für eine erste Charakterisierung des Besitzers heranzuziehen: extrem geordnet und strukturiert, ein anarchisches Chaos, unpersönlich und reduziert oder beladen mit Erinnerungsdevotionalien vom Plüschtier bis zum Familienfoto. Tatsächlich – und hier gilt: kein Thema, das noch nicht von der Wissenschaft beackert wurde – haben Studien ergeben, dass die Ausgestaltung des Schreibtisches abhängig von Branche, Kulturkreis und Geschlecht stark variiert. In Asien beispielsweise gehört es demnach zum guten Ton, den Arbeitsplatz mit Trophäen und Auszeichnungen zu schmücken, Verwaltungen gleichen oft einem grünen Dschungel und Frauen neigen dazu, deutlich mehr persönliche Gegenstände um sich zu versammeln, als Männer. Rein statistisch gesehen, versteht sich.

Eine kleine Bestandsaufnahme in den Manufactum Räumlichkeiten konnte diese Thesen jedoch weder bestätigen, noch entkräften. Die ebenfalls verlautbarte Tendenz, dass ein Schreibtisch immer leerer wird, je höher man in der Firmenhierarchie steigt, lässt sich jedoch auch hier in Ansätzen beobachten. Das hat laut den Forschern allerdings nichts damit zu tun, dass in diesen Büros nicht gearbeitet wird. Vielmehr demonstriert ein aufgeräumter Arbeitsplatz eine systematische und zielgerichtete Herangehensweise, einen klaren Geist und die Fokussierung auf das Wesentliche. Angeblich werden solche Menschen von ihrer linken Gehirnhälfte dominiert und gehen rational, kontrolliert und analytisch vor. Menschen hingegen, die ihren Schreibtisch in eine papierne Hölle verwandeln und kaum noch hinter den Stapeln ihrer Unterlagen zu entdecken sind, arbeiten über die rechte Gehirnhälfte, sind kreativ, denken vernetzt und bearbeiten mehrere Projekte parallel.

Was für ein Schreibtisch wollen Sie sein?

Eigentlich ist es doch recht einfach: Wenn der Schreibtisch den Menschen macht, können Sie frei wählen, in welcher Schublade Sie in der Wahrnehmung der anderen eingeordnet werden möchten. Oder wie Sie sich selbst bei der Arbeit fühlen wollen. Entspricht eher der klassische Schreibtisch alter Schule Ihrem Wesen, das zarte Pultmöbel oder wünschen Sie mithilfe moderner Gestelle oder Tischbeinklammern als designaffiner Zeitgenosse wahrgenommen zu werden? Durch passende Accessoires aus unserem Sortiment wie Tischleuchten oder Bürozubehör können Sie Ihre „Schublade“ ausgestalten und Ihr Bild weiter formen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht ist es ja wirklich der Schreibtisch, der Ideen entwirft oder einen Dichter aus Ihnen macht. Einen Versuch wäre es wert.

Aber auch, wenn Sie nach rein praktischen Gesichtspunkten wählen (was auch wieder auf Ihre Persönlichkeit schließen lässt), werden Sie bei Manufactum fündig – und machen trotzdem eine gute Figur. Egal ob stählernes Arbeitstier oder ergonomisch gestaltetes Schreibgerät, für jeden Menschen gibt es eine (Schreibtisch-)Schublade. Im Zweifel auch als Zubehörteil.

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