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Ratgeber

Schuhe putzen und pflegen. Pflicht oder Ritual?

Unliebsame Pflicht oder wöchentlich zelebriertes Ritual – Schuheputzen muss sein! Es verlängert die Lebensdauer Ihrer Schuhe und hält das Leder geschmeidig, der Schuh bleibt bequem und ist angenehm zu tragen. Darüber hinaus ist gepflegtes Schuhwerk das i-Tüpfelchen im Erscheinungsbild. Was nicht jeder weiß: Schuhe sollten nie an zwei Tagen hintereinander getragen werden, sondern ein bis zwei Tage auslüften, damit die Feuchtigkeit vollständig abtrocknen kann – auch dies ist eine höchst effektive lebensverlängernde Maßnahme für Ihren Schuh, und natürlich die Verwendung von Schuhspannern. Achten Sie aber darauf, dass die Spanner aus Holz sind und sie die Schuhe nicht überdehnen oder die Ferse verformen.

1. Materialgerechte Pflege

Glattleder
Glattlederschuhe besitzen, je nach Ursprung, eine leicht bis stark glänzende Oberfläche, die oft bereits durch den Hersteller mit einer speziellen Versiegelung behandelt ist, um sie resistenter gegen Umwelteinflüsse zu machen. Trotzdem führt das Tragen, insbesondere bei nassem Wetter, mit der Zeit zu einer Austrocknung des Materials. Das Leder verliert seine Fette und damit auch seine Geschmeidigkeit und seinen Glanz. Hier helfen Lederfette, Schuhcremes oder Wachse, die eingearbeitet und anschließend aufpoliert werden müssen.

Rauleder/Nubuk
Alle Raulederarten mit ihrer mehr oder weniger samtigen Optik besitzen eine geschliffene Oberfläche, die sie im Allgemeinen empfindlicher als Glattleder macht. Raulederschuhe sollten daher ausschließlich bei trockenem Wetter getragen werden. Regelmäßiges Abbürsten beseitigt Staub und leichte Verschmutzungen, eine Imprägnierung bietet zusätzlichen Schutz. Flecken sollten nur mit einer milden Seife, Haarshampoo oder einem speziellen Pflegeschaum behandelt werden.

Textiloberflächen
Schuhe aus Textilien sind zwar leicht und sehr bequem, sie haben aber den Nachteil, dass Schmutzpartikel – besonders wenn Feuchtigkeit mit ins Spiel kommt – gut in das Gewebe eindringen und sich festsetzen können. Auch hier sollte zuerst versucht werden, den Schmutz mit Hilfe einer Bürste zu entfernen. Auch ein nasses Tuch oder das Auswaschen mit einem milden Reinigungsmittel können helfen. Und wie bei Raulederarten hilft auch hier eine Imprägnierung dabei, den Schuh vor neuen Verschmutzungen zu schützen.

2. Unsere Produktvorschläge zur Schuhpflege

3. Schuhpflege Schritt für Schritt

Gründliche Vorreinigung
Bevor Sie zur Schuhcreme greifen, sollten die Schuhe mit einer Bürste von grobem Schmutz befreit werden. Ein Lappen hilft, Schlammreste und feuchte Erde zu entfernen, bei angetrockneten Resten kann der Bürstenstiel oder ein stumpfes Messer verwendet werden. Bewährt ist auch – bei Ledern, die es vertragen – Lederseife. Für Schuhe aus Velours-, Wild- oder Nubukleder nehmen Sie am besten eine spezielle Rauhlederbürste, da sie nicht mit Creme oder Paste behandelt werden dürfen.

Cremen oder Wachsen
Nicht jedes Pflegemittel eignet sich für jeden Schuh: Feine Damenschuhe mögen Creme, festere und die meisten Herrenschuhe vertragen beides: Hartwachspaste oder Creme. Zum Auftragen der Schuhcreme eignen sich quadratische Schuhputztücher oder spezielle Bürsten. Schuhcreme wird in der passenden Farbe mit einem Lappen dünn und gleichmäßig aufgetragen. Sind beide Schuhe eingecremt, beginnen Sie sogleich mit dem Polieren, denn angetrocknete Creme lässt sich nur sehr schwer wieder auspolieren.

Polieren
Beim Polieren mit der Bürste wird die Politur in die Lederporen getrieben und gleichzeitig überschüssiges Wachs entfernt. Hierbei darf keinesfalls mit starkem Druck gearbeitet werden. Vielmehr kommt es darauf an, sanft und doch schnell zu bürsten, damit die feine Farbschicht auf dem Schuh wieder ihr ursprüngliches, tiefglänzendes Finish erhält. Nach dem Polieren werden Politurreste mit einem weichen Tuch entfernt und die Schuhe auf allerhöchsten Glanz gebracht.

Sohlenpflege und Imprägnierung
Von Zeit zu Zeit sollten Sie Ihren Schuhen eine Pflege für die gesamte Sohle gönnen, damit sie nicht austrocknet und brüchig wird. Denn unbehandelte Ledersohlen sind nach einem Fehltritt ins Nasse empfindlich und jedem Steinchen schutzlos ausgeliefert. Eine Imprägnierung der Sohle mit Pflegeöl verhindert dies. Nicht nur vor dem ersten Tragen Ihrer neuen Schuhe, sondern auch nach jedem Schuheputzen sollten Sie die Schuhe imprägnieren. Das Imprägniermittel bildet eine Schutzschicht auf dem Leder und macht es so unempfindlicher gegen Feuchtigkeit und Nässe.

Die richtige Schuhcreme. Dose oder Tube?

Man unterscheidet zwei Grundtypen von Schuhcreme: Hartwachspaste (aus der Dose) und Emulsionscreme (aus der Tube). Letztere enthält mehr Wasser als Lösungsmittel und einen geringeren Wachsanteil; sie ist von flüssigerer Konsistenz und lässt sich deshalb einfacher und schneller auftragen. Außerdem muss nicht so kräftig nachpoliert werden wie bei Hartwachspaste. Die wiederum ist stets sparsam aufzutragen, und das Leder sollte anschließend intensiv poliert werden. So bleibt es weich und atmungsaktiv. Hartwachspaste hinterlässt zudem einen glänzenden Wachsfilm, der den Schuh zuverlässig gegen Nässe, Schmutz und Abrieb schützt.

Pflegemittel

4. Zusätzliche Tipps

Was Schuhspanner leisten.
Schuhe gehören nach dem Tragen auf Schuhspanner oder -leisten. Diese halten nicht nur die Schuhe in Form, sondern nehmen auch die Feuchtigkeit auf, die sich beim Tragen im Schuhinneren gebildet hat. Letzteres können Sie nur leisten, wenn sie aus unlackiertem Holz gefertigt sind. Während es unstrittig ist, dass Schuhspanner oder -leisten in jedes Paar Schuhe gehören, gibt es über den Zeitpunkt ihres Einsatzes zwei Meinungen: Während die einen sagen, dass man den Spanner oder Leisten in den noch warmen Schuh stecken soll, raten die anderen, diesen erst auslüften zu lassen.

Schuhspanner entdecken

Die Schuhreparatur.
Gute Schuhe zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie reparierbar sind, denn auch der beste Schuh muss irgendwann neu besohlt oder an der einen oder anderen Stelle ausgebessert werden. Allerdings sollten Sie die Reparatur oder Neubesohlung Ihrer rahmen- oder durchgenähten nur dem Fachmann überlassen, also einem guten Schuster, der sein Handwerk noch versteht und dessen Reparatur den Wert eines Schuhs hebt, statt ihn zu senken.

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