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Gartenjahr

Waldreben pflanzen

Waldreben (Clematis) zählen sicher zu den schönsten heimischen Kletterpflanzen. Manche sind von staudigem Wuchs und klettern nur schwach, manche wachsen bis in die Kronen hoher Bäume hinein. Sie können entweder im Herbst von September bis November oder im Frühjahr von März bis Anfang Mai gepflanzt werden.

Es wird benötigt:

  1. Pflanzen: Waldreben (bei der Auswahl Standortansprüche, Wuchsform und -höhe beachten).
  2. Werkzeug: Grabegabel, Spaten, Schaufel.
  3. Zubehör: Gefäß zum Tauchen der Pflanzen, Gießkanne mit Brausekopf, feuchtebeständige Arbeitshandschuhe.
  4. Düngemittel und Bodenhilfsstoffe: abgelagerter, reifer Kompost, Sand bei schwerem Boden, Gesteinsmehl bei leichtem Boden, Mulchmaterial (oder "Clematisfuß" aus Ton).

Anleitung:

  • Ein bis zwei Wochen vor dem geplanten Pflanztermin den Boden vorbereiten, damit sich der gelockerte Boden bis dahin wieder gesetzt hat und somit ein späteres Einsinken der Pflanze verhindert wird.
  • Dazu den Boden mit einer Grabegabel gründlich und tief lockern. Dies ist dann besonders wichtig, wenn die Waldrebe in Hausnähe (zum Beispiel an einem Regenfallrohr) gepflanzt wird. Die Erde ist dort meist stark verdichtet und zum Teil mit Bauschutt belastet. Den Bodenaushub des Pflanzloches daher etwa zur Hälfte mit abgelagertem Kompost vermischen – möglichst die obere Bodenschicht, die später beim Pflanzen auch wieder zuoberst eingefüllt wird.
  • Zu schwere Böden gegebenenfalls mit Sand, zu leichte Böden mit Gesteinsmehl verbessern. Waldreben bevorzugen einen lockeren, durchlässigen, nährstoffreichen Lehmboden mit gleichmäßiger Bodenfeuchte. Einige Arten wie Clematis texensis oder Clematis viticella bevorzugen einen eher sauren Boden (um pH 5), die meisten anderen Arten brauchen einen neutralen bis leicht alkalischen Standort. Zu trockene Böden sowie solche mit stauender Nässe sollten vermieden werden.
  • Möglichst bei bedeckter Wetterlage pflanzen, um den Pflanzen übermäßigen Trockenstress zu ersparen.
  • Mit Spaten oder Schaufel ein ausreichend großes Pflanzloch ausheben. An schwierigen Standorten, wo eine großflächige Bodenverbesserung nötig ist, ist dies eine Grube von 50 x 50 x 50 cm, ansonsten reichen 30 x 30 x 30 cm. Boden und Seitenwände der Pflanzgrube lockern, um einen guten Wasserabfluss zu gewährleisten; gegebenenfalls auf dem Boden noch eine Drainageschicht aus Schotter aufbringen.
  • Der Wurzelballen muss für die Pflanzung gut feucht sein. Die Pflanze also (mit Topf) in ein Gefäß mit Wasser stellen, bis sich der Ballen ganz mit Wasser vollgesogen hat und keine Blasen mehr aufsteigen. Beim Herausnehmen aus dem Topf darauf achten, dass der Ballen nicht beschädigt wird und auseinanderfällt. Dies würde das Anwachsen der Pflanze erschweren.
  • So tief pflanzen, dass ein bis zwei Augenpaare in der Erde liegen und sich der Wurzelansatz etwa 10 cm unter der Bodenoberfläche befindet. Die unterirdisch liegenden Augen dienen als „Reserve“: Falls die Waldrebe einmal oberirdisch beschädigt wird, kann sie aus diesen Knospen wieder neu austreiben.
  • Bei der Pflanzung keinen mineralischen Dünger oder Stallmist zugeben, da dies eine zügige (Faser-)Wurzelentwicklung hemmen würde. Gut verrotteter Kompost, Stein- oder Algenmehl können aber untergemischt werden.
  • Die Erde wieder einfüllen und die Pflanze mit den Händen oder dem Fuß gut andrücken. Die Pflanzstelle sollte etwas tiefer liegen als befestigte Flächen in der Nähe (Wege beispielsweise), so dass das Regenwasser von dort in den Wurzelbereich der Pflanze abfließen kann.
  • Nach der Pflanzung gründlich wässern. Wenn dazu eine Kanne verwendet wird, unbedingt den Brausekopf aufstecken, damit die Erde nicht verschwemmt wird.
  • Waldreben brauchen einen „kühlen Fuß“, d.h. der Wurzelbereich sollte beschattet werden. Die zu diesem Zweck oft empfohlene Unterpflanzung mit einem schattenspendenden Bodendecker aber besser durch die großzügige Aufbringung einer Mulchdecke oder einen speziellen „Clematisfuß“ aus Ton ersetzen. Die oft schnellwüchsigen Bodendecker stellen für die frisch gepflanzte Waldrebe eine erhebliche Konkurrenz dar und führen häufig eher zu erschwerten Wuchsbedingungen als zu verbesserten. Eine 7 bis 10 cm starke Mulchdecke aus Rindenmulch oder geschredderten Gartenabfällen hat dagegen die gleichen Vorteile, zudem wird das Unkrautwachstum unterdrückt und die Bodenfeuchtigkeit erhalten, da weniger Wasser verdunstet.

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